Die Kapelle liegt etwas abseits der Straße nach Alberschwende in der gleichnamigen Parzelle am Vorderen Haselstauder Berg. Sie wurde im Jahre 1857 anstelle eines Kapellchens errichtet.
Der Initiator des Neubaus war Expositus Wendelin Pfanner, der spätere Abt von Marianhill in Südafrika. Obwohl nicht der kleinste Baufond vorhanden war, vertraute das Generalvikariat Feldkirch auf die Finanzierung und Erhaltung der Kapelle durch die umliegenden Parzellen und erteilte die Bewilligung zum Bau einer Kapelle im Ausmaß von 40 x 80 Fuß. Am 25. November 1858 konnte das erst Messopfer gefeiert werden.
An der Evangelienseite befindet sich die angebaute Sakristei, über dem Giebel der Eingangswand ein Dachreiter mit achteckigem Spitzhelm. Früher hingen darin zwei Glocken, eine kleinere aus dem Jahre 1780 und eine größere aus dem Jahre 1875. Im Ersten Weltkrieg wurde die kleinere der Expositur Haselsauden als Ersatz für das dort abgelieferte Geläute geliehen. 1942 wurden aber beide Kapellenlocken für Kriegszwecke beschlagnahmt, landeten aber wegen ihres Alters in einem Sammellager.
1947 konnte die kleinere wieder in Brixlegg gefunden werden. 1949 wurde sie unter Verwendung von zusätzlichem Glockenmaterial von der Firma Grassmayr in Innsbruck zur neuen Glocke umgegossen und befindet sich jetzt wieder im Dachreiter.
Innen zeichnet sich die Kapelle durch ihre besondere Einfachheit aus. Schiff und Chor sind flach gedeckt, der eingezogene Chor ist aus dem Achteck geschlossen.
Die letzte Restaurierung begann 1975. Dach, Fußböden, Bänke und Fenster wurden erneuert. Man entfernte die Seitenaltäre und ersetzte den Hochaltar durch einen Volksaltar. Nur das Altarblatt befindet sich noch in der Apsis der Kapelle. Es zeigt die Halbfigur der hl. Maria mit dem Kinde, eine freie Kopie nach Raffael, gemalt von Luise Rick, bevor sie in Walzenhausen in das Kloster eintrat. Wo sich früher der rechte Seitenaltar befand, steht jetzt eine barocke Josefsstatue.
Die Kapelle ist ein würdiger Raum für Hochzeiten, Sterberosenkränze und Andachten In den Marienmonaten Mai und Oktober. Während der Schulzeit finden regelmäßig Schülergottesdienste statt. Höhepunkt ist jedoch jedes Jahr Anfang Mai das „Kapellefescht“, ein Volksfest für Jung und Alt auf dem Vorderen Haselsauder Berg, bestens organisiert von Kapellenpfleger Michael Spiegel und seinen treuen Mitarbeiter/Innen.